Auf dieser Seite ist ein Eingriff in die Motorsteuerung mittels eines Geräts
mit dem schönen Namen "BMW-AF-XIED" beschrieben.
Dies ist ein behutsamer Ansatz, um der 1100er und der 1150er, aber wohl auch
der 1200er Generation etwas mehr Pep zu verleihen.
|
|
- bis dahin ist es eine Steuerung, noch keine Regelung. Zur Regelung wird die Sache erst durch den Lambda-Regelkreis.
- der wichtigste "Inhalt" ist die Verrechnungslogik in Gestalt von Hard- und Software, um aus den Inputs und dem eigenen "Gedächtnis" folgendes zu generieren...:
|
|
|
|
|
Parameter ò open loop Modus
Lambda-Regelung inaktivclosed loop
Lambda-Regelung aktivMotor-Temperatur kalt warm Gas-Betätigung in Bewegung ruhige Gashand Lastzustand Vollast / Vollgas Teillast Drehzahlbereich über ca. 4000 U/min* 2000-4000 U/min *: nicht immer
|
- Spannungs-Sprung bei Lambda=1:
- genau dort ist er ca. 400 mV
- etwas fetter, und der Wert steigt auf 750 mV
- etwas magerer, und der Wert fällt auf 150 mV.
- Hier kann man sich leicht vorstellen, wie dieses Signal dann zur Regelung umgesetzt wird.
- Dieses Hin- und Herspringen zwischen 0,8 und 0,15 V kann man übrigens messen, und so prüfen, ob die Lambdasonde bzw. die Regelung korrekt arbeitet.
- (angenommen das Gemisch / Lambda selbst liegt in diesem Bereich
- und ist nicht hoffnungslos überfettet
- oder zu mager - aber dann geht der Motor vermutlich aus)
- Messung bei warmem Motor
- abgreifen kann man die Spannung am Stecker der Lambdasonde (diese natürlich gesteckt lassen!) am schwarzen Kabel, gegen Masse.
- am besten mit einem analogen Multimeter, digitale Anzeigen könnten zu langsam sein (ging bei mir aber auch)
- die Spannung wechselt etwa im Halb- oder Sekundentakt.
- dieses Verhalten an der "fetten" Seite ist jedoch etwas davon abhängig, wie heiß die Abgase sind:
- je höher die Abgastemperatur, umso geringer ist dieser Sprung ins Positive
- 400° Unterschied in der Temperatur bewirken einen Spannungs-Unterschied von knapp 150 mV
- diese zunächst unerwünscht erscheinende Eigenschaft ist in der Realiät aber gar nicht so unpraktisch:
- so erhält ein Motor, der gerade heiße Abgase produziert, etwas mehr eingespritzt, bevor die Sonde "es ist genug jetzt!" meldet
- das bedeutet eine Anreicherung im Volllast-Bereich!
- Rogers Messungen legen nahe, daß die Lambda-Sonde der 1150er diesen Effekt ausgeprägter aufweist wie die der 1100er. (Nein, die Sonden sind nicht ohne weiteres austauschbar.)
- Vermutlich sind aber die beiden Motronicen 2.2 und 2.4 genau darauf ausgelegt, und "kennen ihre Pappenheimer".
- Ich habe mit handelsüblichen Rundsteckern und einem kurzen Zwischenstück gearbeitet:
- das Zwischenstück (hier blau) ist ein Y, es wird mit 2 Enden in das durchtrennte weiße Kabel* eingesetzt, und bedient das rote Kabel des AF-XIED. dies ist die +12V Spannungsversorgung, die von der Heizspannung der Lambdasonde abgegriffen wird. Diesen Abgriff vom weißen Kabel könnte man auch extrem flott mit einem "Stromdieb" machen, aber sowas kommt mir nicht an meinen Kabelbaum.
- dann das druchtrennte schwarze Kabel (führt das Lambdasondensignal) so verbinden, wie es oben der Schaltplan zeigt.
- ... und NICHT so, wie es aufmerksame Betrachter in dem Foto sehen: ich hatte hier zuerst den Eingang zum AF-XIED ans blaue, anstatt ans blau-weiße angeschlossen - und mich dann zunächst sehr über eigenartige Ergebnisse gewundert...
- der Vorteil mit diesen Rundsteckern ist, daß ich irgendwann das ganze einfach wieder rückbauen könnte. Beim Verwenden von Stecker und Buchse einfach etwas überlegen, so daß die Anschlüsse unverwechselbar sind.
* aufpassen muß man übrigens , daß man das richtige der 2 weißen Kabel erwischt. Es ist Nr. 4. Dazu die Gummitülle des Steckers etwas zurückrollen.
- Perfektionisten können hier natürlich noch viel schickere Lösungen bauen.
- hier links sieht man dann die Verlegung der Kabel: das Lambdasonden-Kabel ist wieder am Rahmen befestigt, und das AF-XIED-Kabel geht nach oben über den Luftfilterdeckel.
|
|
Ich wollte zu Testzwecken das Gerät komplett hardwaremäßig überbrücken können: |
|
Modell | PS | Nm | Verdichtung |
R 1100 GS / R | 80 (6750) | 98 (5250) | 10,3 |
R 1100 RS / RT | 90 (7250) | 95 (5500) | 10,7 |
R 1150 GS / R | 85 (6750) | 98 (5250) | 10,3 |
R 1150 RS / RT | 95 (7250) | 100 (5500) | 11,3 |
Lambda |
+% enrichment |
AFR |
Setting
Blinks |
Measured AFR |
||
orig. docu. |
Roger: “new" sensor |
Roger: “old” sensor |
||||
1.000 |
0,00% |
14.7 |
|
|
1 |
Yellow |
0.993 |
0,70% |
14.6 |
|
|
2 |
No Lights (means: oscillating between yellow and green) |
0.986 |
1,40% |
14.5 |
|
|
3 |
|
0.980 |
2,00% |
14.4 |
|
|
4 |
|
0.973 |
2,70% |
14.3 |
14.45 |
|
5 |
|
0.966 |
3,40% |
14.2 |
14.3 |
14.1 |
6 |
|
0.959 |
4,10% |
14.1 |
14.1 |
13.8 |
7 |
Green |
0.946 |
5,40% |
14.0 |
13.8 |
13.5 |
8 |
Green |
0.939 |
6,10% |
13.8 |
|
|
9 |
Yellow & Green (?) |
0.925 |
7,50% |
13.6 |
|
|
10 |
Yellow & Green (?) |
0.918 |
8,20% |
13.5 |
|
|
11 |
Yellow & Green (?) |
- besonders aussagekräftig finde ich die %-Werte für die Anreicherung gegenüber Lambda=1.
- in der Spalte "Measured AFR (during operation)" ist dargestellt, was die Anzeige der beiden LED am Gerät bedeutet.
Bedeutung dieser Kurven:
- Beispiel für das Thema "Power":
- mit S9 hatte ich den maximalen Effekt, S10 und 11 brachten nix Positives mehr darüber hinaus - nur vermutlich Mehrverbrauch
- nochmal: ich sage hier nichts über die absolute Stärke des Effekts!
- dann habe ich S4, S6 und S8 probiert, und abgeschätzt, wieviel % dieses maximalen Effekts dort beobachtbar sind.
- solange ich keine Prüfstandsergebnisse habe, sondern nur "Popometer-Messungen, habe ich mich entschieden, ausschließlich diese Relativwerte anzugeben.
- Ich melde hier keine Werte in der Art "der mittlere Bereich ist jetzt um 20% besser", weil ich das für unseriös halte, es weckt falsche Erwartungen - und außerdem verdiene ich ja nix.
- Lila ist die Kurve der %-Anreicherung laut Hersteller. S1 ist 0%, S11 ist 8,2%. S11 habe ich nun als "100% Anreicherung" hergenommen. Verglichen damit, ist also z.B. S6 eine Anreicherung von 3,2% absolut, oder eben 40% relativ zum erreichbaren Maximum.
- ich habe nun versuchshalber die Einstellungen S1-11 ausprobiert, beginnend mit den beiden Extremwerten.
- S10/S11 hat nun eine bestimmte fühlbare Auswirkung auf Ansprechverhalten und Konstantfahrruckeln: diese habe ich als "Maximum" oder 100% betrachtet. (Bei S10 übrigens schien mir der Motor echt zu fett zu laufen - an der Ampel roch es recht deutlich.)
- S0 am anderen Ende als 0%, als Minimum (= Serie)
- dann habe ich mich langsam auf die Einstellungen S4, S6 und S8 eingeschossen, und versucht abzuschätzen, wieviel % des maximal erzielbaren Effekts dort wahrnehmbar sind. Die roten Punkte bei S4,6,8 sind echte "Messungen" dieser Art, die anderen habe ich interpoliert, damit eine Kurve rauskommt.
- Als Fazit ergab sich bei mir S6 als bester Wert mit dem meisten Effekt für's Geld.
- S7 und S8 bringen zwar noch besseres Ansprechverhalten, aber "es tut sich nicht mehr viel". Und dann nimmt man doch lieber wieder eins magerer.
- Bei S6 ist das Konstantfahrruckeln im Grunde nur noch dann spürbar, wenn man es bewußt provoziert: z.B. "Tempo 50 im 3. Gang in der Ebene oder leicht bergab Tempos 70 im 4. Gang". Diesen letzten Rest nehme ich gern in Kauf, erzeigt mir, daß die ganze Regelung funktioniert.
- Ab S9 hatte ich irgendwie das Gefühl, "den Motor zu ersäufen". Ferner dürfte sich der Katalysator dort auch nicht mehr so ganz wohlfühlen.
- Ich kann es gar nicht oft genug betonen: das tolle an dem Gerät ist, daß man es so bequem einstellen kann. Z.B. kann man für eine laaange Autobahnfahrt mal auf Lambda=1 gehen, um den geringstmöglichen Verbrauch zu erzielen. Und für den Spaßfaktor wieder auf sein Lieblingssetting.
Man kann diesen einstellbaren Druckregler „in Reihe“ mit dem originalen schalten, das minimiert den Einbau-Aufwand.
R1100 GS fuel injector is 0 280 150 784 injector | Volvo 2.4L Turbo / Porsche 911 3.6L is 0 280 150 785 | Audi S2 2.2L Turbo is 0 280 150 737 |